Die rechtswidrige Behandlung und drakonische Verurteilung von Mubarak Bala sind schockierende Beispiele für den Missbrauch religiöser Macht und die mangelnde Achtung der Menschenrechte in Nordnigeria. Heute, am 28. April 2023, jährt sich seine Inhaftierung zum dritten Mal, weil er auf Facebook Kommentare gepostet hat, die einige Muslime als beleidigend empfanden.
Festnahme
Mubarak wurde am 28. April 2020 von der Polizei in Kaduna festgenommen und in den Bundesstaat Kano gebracht. Er wurde mehr als sechs Monate lang ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten und hatte keinen Zugang zu einem Anwalt oder seiner Familie. Dies ist eine grobe Verletzung seiner verfassungsmäßigen Rechte und eine Verletzung der internationalen Menschenrechte.
Die nigerianische Verfassung sieht freie Meinungsäußerung vor, doch Mubarak wurde wegen eines Gesetzes angeklagt, das der Blasphemie ähnelt. Dieses Gesetz hat in einer modernen, demokratischen Gesellschaft, die die Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit achtet, keinen Platz.
Keine Abrechnung
Mubarak erschien erst am 2. Februar 2022, 21 Monate nach seiner Festnahme, vor Gericht. Dies ist ein weiterer Missbrauch seines verfassungsmäßigen Rechts, innerhalb von sieben Tagen vor Gericht zu stehen. Seine lange Inhaftierung ohne Gerichtsverfahren verstößt gegen den Grundsatz der Unschuldsvermutung und das Recht auf ein faires Verfahren.
Drakonisches Urteil
Am 5. April 2022 erschien er erneut vor Gericht und wurde wegen einer Straftat zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt, die ein in der Bundesverfassung Nigerias und den meisten Ländern der Welt garantiertes Recht darstellt. Dieses Urteil stellt eine klare Verletzung seiner Menschenrechte dar und sendet eine erschreckende Botschaft an andere Humanisten, Atheisten und Freidenker in Nigeria.
Der Fall Mubarak Bala ist kein Einzelfall. Es ist Teil eines größeren Musters von Menschenrechtsverletzungen und Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit in Nordnigeria. Diese Region ist für ihre strenge Auslegung des islamischen Rechts bekannt, was zur Verhängung harter Strafen für Straftaten geführt hat, die in anderen Teilen Nigerias oder der Welt nicht als Verbrechen gelten.
Die nigerianische Regierung hat die Verantwortung, die Menschenrechte aller ihrer Bürger zu wahren, unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung. Die lange Inhaftierung und Verurteilung von Mubarak Bala ist ein klarer Verstoß gegen diese Verantwortung und eine beschämende Schande für die nigerianische Demokratie.
Die internationale Gemeinschaft
Die internationale Gemeinschaft hat sich gegen diese Missbräuche ausgesprochen und die nigerianische Regierung aufgefordert, die Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit zu respektieren. Am 20. April 2023 wurde die Europäisches Parlament verabschiedete den Text P9_TA(2023)0116, der sich auf den Fall Mubarak Bala bezog und feststellte, dass „Blasphemiegesetze einen klaren Verstoß gegen internationale Menschenrechtsverpflichtungen, insbesondere den ICCPR, und gegen die nigerianische Verfassung darstellen, die Religionsfreiheit und Religionsfreiheit garantiert.“ Ausdruck.” Der Text forderte die nigerianischen Behörden auf, alle Blasphemiegesetze auf Bundes- und Landesebene aufzuheben.
Der UN-Menschenrechtsrat, die Afrikanische Union und andere regionale und internationale Organisationen müssen ihre Anstrengungen für die Freilassung von Mubarak Bala und die Aufhebung aller Gesetze, die die Meinungsfreiheit und die Menschenrechte in Nigeria verletzen, verdoppeln.
Der Fall Mubarak Bala ist ein tragisches Beispiel für Machtmissbrauch und Menschenrechtsverletzungen in Nigeria. Seine lange Haft und die harte Verurteilung wegen einer Straftat, die ein in der Verfassung garantiertes Recht darstellt, stellen einen klaren Verstoß gegen seine Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit dar. Die nigerianische Regierung muss ihn sofort freilassen und sicherstellen, dass alle Bürger ihre Überzeugungen frei äußern können, ohne Angst vor Verfolgung oder Inhaftierung haben zu müssen.